Was ich wichtig finde
Schirmherrschaften
Hier kommen die Projekte, deren Schirmfrau ich bin. (Schirmfrau klingt doch besser als Schirmherrin, oder?) Schirmfrau bedeutet, dass man sich für eine Sache verantwortlich fühlt und so viel wie möglich dafür tut, dass sie gut klappt. Das kann ich als Kinderbuchautorin auf ganz unterschiedliche Weise tun: Durch Spenden, durch Lesungen und natürlich indem ich mit überlege, wie dieses Projekt so richtig gut funktionieren kann.
„Lüneburg liest“
Bei diesem Projekt geht es darum, dass Kinder und Jugendliche merken, dass das Lesen (und auch das selbst Schreiben!) Spaß machen kann. Nicht nur die Stadt Lüneburg macht mit, sondern noch ganz viele Orte drum herum. Und Jugendliche kriegen zum Beispiel in der Schule kostenlos jeden Tag eine Zeitung oder machen Poetry Slams und die ganze Stadt feiert ein großes Lesefest.
www.lueneburgliest.de
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (SOR-SMC)
ist ein Projekt für Schüler und Schülerinnen, die nicht wollen, dass an ihrer Schule irgendjemand wegen des Landes, aus dem er kommt, der Sprache, die er spricht, seiner Hautfarbe oder seiner Religion anders oder sogar schlechter behandelt wird. Streit gibt es natürlich auch an diesen Schulen – aber das hat dann hoffentlich nichts mit der Herkunft oder der Religion zu tun: Man streitet sich eben, weil man nicht einer Meinung ist, das tut man ja sogar mit seinen Geschwistern. – Seit über zehn Jahren bin ich Schirmfrau der Georg-Kerschensteiner-Schule in Pinneberg, auf die Schüler von überall auf der Welt gehen. Und meistens klappt das ganz prima!
www.schule-ohne-rassismus.org
Buchstart Hamburg
ist noch mal ein Buchprojekt! In Hamburg (und inzwischen auch vielen anderen Städten) bekommen alle Babys bei der Vorsorgeuntersuchung mit einem Jahr vom Kinderarzt eine Büchertasche geschenkt: Darin sind zwei Pappbilderbücher und ein Heft mit vielen Bildern für die Eltern über das Vorlesen. Das gibt es sogar in vielen verschiedenen Sprachen, denn viele Eltern, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind, können ja noch nicht so gut deutsch. So bekommen auch solche Kinder schon ganz früh Bücher, deren Eltern daran sonst vielleicht nicht denken würden, und Eltern und Kinder können merken, wie viel Spaß das Vorlesen macht und wie kuschelig es sein kann.
www.buchstart-hamburg.de
Weichenstellungen
Und dann bin ich auch noch Schirmfrau von Weichenstellungen. Weichenstellungen? Was ist denn das? Mit Bahnfahren hat das natürlich gar nichts zu tun!
In diesem Projekt der ZEIT-Stiftung werden Viertklässler, die richtig, richtig schlau sind, aber nicht aus Familien kommen, in denen es selbstverständlich ist, dass man sein Abitur macht, von Studierenden der Universität Hamburg betreut: Die Studierenden helfen ihnen bei den Hausaufgaben oder wenn sie doch mal was in der Schule nicht verstanden haben; und sie gehen mit ihnen in Museen und ins Theater und zeigen ihnen ganz viele Seiten von Hamburg, die die Kinder bis dahin vielleicht noch nicht kannten.
Und wenn diese Kinder dann in der 5. Klasse ins Gymnasium oder die Stadtteilschule kommen, haben sie immer jemanden, der ihnen helfen kann, selbst wenn es in ihrer Familie niemanden gibt, der sich mit diesen Schulsachen auskennt. Das ist doch toll, oder?
Unterstützung von Projekten in Deutschland, bei denen ich nicht Schirmfrau bin, die ich aber wichtig finde:
Hinz und Kunzt
heißt in Hamburg die Straßenzeitung, die obdachlose Menschen verkaufen. Ein bisschen vom Preis dürfen sie dann für sich behalten, das hilft ihnen. Und den Lesern hilft die Zeitung auch, weil sie nämlich wirklich interessant ist. Es gab sie im Jahr 2008 schon seit fünfzehn Jahren! Zu diesem Jubiläum haben die Grafikerin Jutta Bauer und ich ein Buch für Kinder zum Thema Obdachlosigkeit gemacht, das „Ein mittelschönes Leben“ heißt. Weil wir uns wünschen, dass viele Kinder sehen, wie leicht Menschen manchmal nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihr Zuhause verlieren können; und damit sie diejenigen, die auf der Straße leben müssen, mit mehr Respekt angucken. (Das tun viele Kinder aber sowieso. Da sind sie vernünftiger als viele Erwachsene.)
www.hinzundkunzt.de
Hilf Mahl!
Vor fünf Jahren ist das Buch „Ein mittelschönes Leben“ erschienen, das Jutta Bauer und ich für die Hamburger Obdachlosenzeitung „Hinz und Kunzt“ geschrieben und gezeichnet haben. Seitdem habe ich viele Lesungen gemeinsam mit Obdachlosen durchgeführt und dabei beeindruckende Menschen kennen gelernt.
Hilf Mahl! ist eine tolle neue Idee, wie diesen Menschen geholfen werden kann, darum unterstütze ich das Projekt sehr, sehr gerne!
Hilf Mahl! basiert auf der Überlegung, dass ein Gast, der in einem guten Restaurant bei einem guten Essen sitzt, gerne auch bereit ist einen Obolus für einen guten Zweck zu leisten.
Darum findet der Gast in einigen ausgewählten Hilf Mahl!-Gastronomie-Betrieben ein Klappkärtchen auf seinem Tisch. Das Klappkärtchen informiert über Hilf Mahl! und erklärt, dass auf seiner Rechnung ein zusätzlicher Betrag von 1 € (pro Tisch/Rechnung) abgezogen wird. (Der Gast kann selbstverständlich darauf hinweisen, wenn er das nicht möchte.) Da diese Aktion nur in den Wintermonaten stattfindet, ist dem Gast diese Maßnahme aber zumeist einsehbar, so dass er gerne bereit ist, diesen Beitrag zu leisten und manchmal sogar zu erhöhen.
Hilf Mahl! leitet diese Spenden dann zu 100% an Organisationen weiter, die sich mit der Notsituation von Obdachlosen in Hamburg befassen und eine gesicherte und seriöse Verwendung garantieren.
Es macht also Sinn, gezielt nach Hilf Mahl!-Restaurants zu gucken!
„Irre menschlich“
Vor vielen Jahren habe ich ein Buch geschrieben, „Mit Kindern redet ja keiner“, in dem es um ein Mädchen geht, dessen Mutter versucht, sich das Leben zu nehmen. (Das ist ein trauriges Buch. Aber es hat ein Happy End.) Diese Mutter hat nämlich eine Krankheit, die Depression heißt und bei der Menschen so verzweifelt, traurig, ängstlich und innerlich wie tot sind, dass sie gar nichts mehr tun können und sich schließlich vielleicht sogar das Leben nehmen wollen. Diese Krankheit bekommen irgendwann in ihrem Leben viel, viel mehr Menschen, als man so denkt, und zum Glück kann man sie ganz gut behandeln. Dann geht es den Menschen wieder gut. Schlimm ist aber, dass man über Depressionen und andere psychische Erkrankungen (so heißen alle Krankheiten, die nicht mit dem Körper zu tun haben, sondern mit den Gedanken und Gefühlen) oft gar nicht spricht, weil man sich schämt. Dabei weiß ich gar nicht, warum man sich mehr schämen muss, wenn man eine Depression hat, als wenn man einen Schnupfen, Halsweh oder ein Magengeschwür hat! (Für Schnupfen und Halsweh kann man ja manchmal sogar was, weil man nicht aufgepasst hat.) Für die kranken Menschen und ihre Familien wird alles dadurch nur noch viel, viel schwerer, wenn alle sie behandeln, als ob sie irgendwie ganz komisch sind. Die Initiative „Irre menschlich“ versucht dafür zu sorgen, dass wir alle diese Krankheiten ein bisschen besser verstehen, und wenn vielleicht unser Nachbar sie bekommt oder unsere Tante, das dann nicht erstaunlicher finden, als wenn sie Migräne hätten. Und „Irre menschlich“ kümmert sich auch um die Kinder von Eltern, die an solchen Krankheiten leiden. Das finde ich besonders wichtig! Diese Kinder müssen nämlich oft ziemlich viel tun, was sonst eigentlich die Eltern tun. Und manchmal glauben sie dann auch noch, sie dürfen mit keinem über die Krankheit ihrer Eltern reden, nicht mal mit den besten Freunden, und sie fühlen sich darum sehr allein. Ist das nicht traurig?
www.irremenschlich.de
Adoptivfamilien mit Kindern aus aller Welt
Familien, in denen die Kinder adoptiert sind, sind eigentlich haargenau so wie andere Familien auch. Man hat sich genauso lieb wie in anderen Familien, man streitet sich genauso und überhaupt ist alles ziemlich normal. (Das ist ja auch so, wenn Eltern sich scheiden lassen, und Kinder einen neuen Vater oder eine neue Mutter bekommen. Das sind dann ja auch nicht die leiblichen Eltern.) Aber manches ist, vor allem für die Kinder, ja doch anders. Zum Beispiel, wenn sie aus einem anderen Land kommen und anders aussehen. Oder wenn sie plötzlich darüber nachdenken, wer wohl ihre leiblichen Eltern sind und was die so machen. Dann möchten sie gerne mal mit anderen Kindern zusammen sein, denen es genauso geht wie ihnen und die auch adoptiert sind. Und die Eltern möchten mit anderen Adoptiveltern zusammen sein. Darum organisiert dieser Verein Treffen zwischen den Familien, sogar ganze Wochenendtagungen. Die sind dann toll für alle – und Freunde, die nicht adoptiert sind, dürfen mitgebracht werden.
www.adoptivfamilien.de
Kinder zum Olymp
Ist ein deutschlandweites Projekt, bei dem Schulen (von der Grundschule bis zum Abitur) zusammen mit Künstlern Kulturprojekte durchführen: Tanz-, Kunst-, Theater-, Literatur-, Film- und alles-mögliche-Projekte. Und die besten bekommen dann einen Preis. Das finde ich deshalb so toll, weil ich finde, dass in der Schule auch Zeit für solche Dinge sein muss. Und weil Kinder meistens noch viel bessere künstlerische Ideen haben als Erwachsene!
www.kinderzumolymp.de
Unterstützung von Projekten in Afrika
Jeder weiß ja, dass in Afrika die schreckliche Krankheit AIDS viel weiter verbreitet ist als irgendwo sonst auf der Welt. Inzwischen gibt es bei uns ganz gute Medikamente, die es den kranken Menschen möglich machen, länger und sogar ziemlich gut weiter zu leben. Aber für die Menschen in Afrika sind diese Medikamente einfach zu teuer: Obwohl ihnen eigentlich geholfen werden könnte, müssen sie darum sterben – das ist ja nicht nur schrecklich, das ist auch ziemlich ungerecht. AIDS ist eine Krankheit, die meistens Erwachsene haben (denn man bekommt sie fast nur, wenn man mit jemandem schläft, der auch krank ist; also sind Kinder ziemlich sicher und müssen keine Angst davor haben.) Darum sterben in Afrika sehr, sehr viele Eltern – und ihre Kinder bleiben als Waisen allein zurück. Diesen Kindern helfen die beiden Projekte, von denen ich jetzt erzählen will.
MobiDiK
Ganz im Süden von Afrika liegt das kleine Land Swasiland. Hier haben so viele Menschen AIDS wie sonst nirgendwo auf der Welt und es gibt fast 100.000 Kinder, deren Eltern daran gestorben sind.
Kann man sich überhaupt etwas Schrecklicheres vorstellen, als dass plötzlich beide Eltern sterben? Und in Swasiland passiert das jeden Tag so vielen Kindern! Wer soll sich nun um sie kümmern? Ihnen das Essen kochen? Die Wäsche waschen? Knöpfe annähen? Sie trösten, wenn sie traurig sind?
Darum unterstützt die MobiDiK in den abgelegenen Dörfern Swasilands den Bau von Häusern, in denen Frauen aus dem Dorf Essen für die Waisen zubereiten, in denen die Kinder manchmal sogar ein bisschen Schulunterricht bekommen und einfach immer jemanden haben, den sie um Rat und Hilfe bitten können.
Eine Krankenschwester reist auch noch durch die Dörfer und hilft, wenn Menschen krank werden. Und weil es da natürlich keine Wasserleitungen gibt, nicht mal Brunnen, und weil das Wasser aus den Flüssen krank machen kann (schließlich wird da auch die Wäsche gewaschen und das Vieh trinkt daraus), kümmert sich die MobiDiK mit einem Filter-Projekt auch noch um sauberes Wasser.
All das ist immer noch viel zu wenig für Kinder, die keine Eltern mehr haben. Aber es ist wenigstens etwas.
www.mobidik-swasiland.org/
Jede Oma zählt
Manche Kinder, deren Eltern an AIDS gestorben sind, haben das Glück, dass wenigstens ihre Oma noch lebt. Dann kümmert die sich um sie – aber Omas sind ja meistens schon ziemlich alt, und wenn die sich auf einmal um zwei, fünf, manchmal sogar zehn Enkelkinder kümmern müssen, ist das sehr, sehr schwierig. Und Geld verdienen können sie dann ja nicht auch noch! „Jede Oma zählt“ hilft ihnen. Damit es den Omas und den Enkelkindern besser geht.
www.helpage.de